Ein Modellviertel für die Kreislaufwirtschaft

Das neue Wohnviertel „Op Heidert“ orientiert sich an den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft, um qualitativ hochwertigen Wohnraum und eine an – genehme Umgebung zu bieten und gleichzeitig die Umwelt zu schonen.

Die Themen der Kreislaufwirtschaft sind in sechs Schwerpunkte gegliedert:

 

IN EINER GESUNDEN UMGEBUNG LEBEN

DIE NATÜRLICHEN RESSOURCEN NUTZEN

UMWELTBEWUSSTES BAUEN

ZUSAMMEN LEBEN UND TEILEN

VORREITER FÜR IHRE KINDER SEIN

PRIORITÄT FÜR SANFTE MOBILITÄT

 

Warum die Kreislaufwirtschaft?

Unser Planet ist unser einziger Lieferant: Alles, was wir verbrauchen, stammt von der Erde. Heutzutage konsumieren wir jedoch mehr, als die Erde uns bieten kann!

Die Regenerationsfähigkeit unseres Planeten kann mit unserem steigenden Verbrauch seiner Ressourcen nicht Schritt halten. Außerdem ist die Erde immer größerem Stress durch Verschmutzungen ausgesetzt, die ihre Funktionsweise durcheinanderbringen und die Regeneration der Artenvielfalt gefährden.

Die Kreislaufwirtschaft bietet uns ein neues Modell, das es unserer Gesellschaft ermöglicht, zu gedeihen und gleichzeitig das Klima und die Ressourcen für die nächsten Generationen zu bewahren.

Was ist die Kreislaufwirtschaft?

Die Kreislaufwirtschaft beruht auf drei Prinzipien:

  • die Eliminierung von Umweltverschmutzung und des Abfallbegriffs;
  • die Erhaltung von Produkten und Materialien in der Wertschöpfungskette;
  • die Regeneration natürlicher Systeme.

In einer Kreislaufwirtschaft wird jede Ressource aufgewertet, zurückgewonnen und wiederverwendet. So sinkt der Bedarf an Rohstoffen und der Planet kann seine natürlichen Ressourcen regenerieren.

Wenn ein Produkt oder eine Dienstleistung unter Berücksichtigung der Prinzipien der Kreislaufwirtschaft entwickelt wird, spricht man kaum noch von Abfall, da dieser zu wertvollen Ressourcen für neue Produkte oder Dienstleistungen weiterverarbeitet wird.

Als Gesamtergebnis werden die Auswirkungen des Klimawandels gedämpft.

Wiltz – Hotspot der Kreislaufwirtschaft

Die Gemeinde Wiltz setzt sich für die nachhaltige Entwicklung der gesamten Nordregion des Landes ein. Seit 2015 trägt die Gemeinde den Titel „Kommunaler Hotspot der Kreislaufwirtschaft im Großherzogtum Luxemburg“. Damit setzt sich die Gemeinde Wiltz für eine bessere Nutzung der begrenzten Ressourcen unseres Planeten ein.

Die Kreislaufwirtschaft und das Bauwesen

Der Baubereich beansprucht enorm viele Ressourcen und ist für mehr als die Hälfte des auf luxemburgischem Boden produzierten Abfalls verantwortlich. In Bezug auf die CO2-Emissionen stellen Wohngebäude den zweitgrößten Emissionssektor dar (ca. 23% der gesamten CO2- Emissionen). Der Bausektor (und der Rückbau) hat also einen sehr großen Einfluss auf unsere Umwelt, indem er die verfügbaren Ressourcen erschöpft und Schadstoffe ausstößt; und auf unsere Wirtschaft, indem er die Qualität unserer Ressourcen verschwendet und verschlechtert. Über die Wahl der Baustoffe und Bauweisen für ihr Haus können Bauherren also einen großen Einfluss haben und beim Übergang zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft mitwirken. Dieses Modell, wenn es auf das Bauwesen angewandt wird, zielt unter anderem darauf ab, den Wert der Materialien zu erhalten, erneuerbare und wieder verwertbare Ressourcen zu nutzen und die Umwelt zu schützen. Bestimmte Entscheidungen beim Bau führen zudem dazu, dass während der Nutzungsdauer des Gebäudes (> 50 Jahre) weniger Energie und Wasser verbraucht werden.

Les 6 piliers de l'économie circulaire

IN EINER GESUNDEN UMGEBUNG LEBEN

„Op Heidert“ bietet seinen Bewohnern eine hohe Lebensqualität. Abseits vom Verkehr gelegen und von Grünflächen umgeben, profitiert das Viertel von einer hohen Luftqualität.

Dank der Grünflächen, der Pflanzung großer Bäume und der Anlage von Wasserflächen in der Nachbarschaft wird ein angenehmes Mikroklima geschaffen und Überhitzungsperioden im Sommer können so besser bewältigt werden. Jedes Haus verfügt über eine Dachbegrünung, die nicht nur die Spitzentemperaturen in den Häusern reguliert, sondern auch die Biodiversität im gesamten Viertel erhöht.

Innerhalb des Viertels werden öffentliche Räume gestaltet, die für alle Bewohner und alle Altersgruppen zugänglich sind. Diese Flächen bieten Spiel- und Sportplätze für aktive Momente und Freizeit- und Entspannungsbereiche für ruhigere Momente.

UMWELTBEWUSSTES BAUEN

Die Häuser werden sich in die Topografie des Geländes, dessen Hang nach Süden ausgerichtet ist, einfügen und somit ein Erdgeschoss und ein Gartengeschoss bieten. Der Vorteil dieser Anordnung, die die Topografie des Geländes respektiert, ist, dass die Menge an ausgehobenem Erdreich auf ein Minimum reduziert wird. Dies ermöglicht eine lokale Verwaltung und Wiederverwendung des Bodens und reduziert auch die hohen Kosten für die Entsorgung des Bodens auf einer Deponie.

Das abfließende Wasser des Viertels folgt dem Höhenunterschied des Geländes zu offenen Becken, die kaskadenartig auf dem Gelände verteilt und verbunden sind. Dieses System ermöglicht die Bewältigung von starken Regenfällen und vermeidet Überschwemmungsprobleme. Darüber hinaus werden die Umgebungen dieser Becken als Erholungs- und Freizeitflächen gestaltet.

Wir ermutigen auch die Bauherren der Häuser, beim Bauen auf umweltfreundliche und gesunde Materialien zurückzugreifen. Zu diesem Zweck werden den zukünftigen Käufern Hilfsmittel zur Verfügung gestellt, wie z. B. unser virtuelles Musterhaus und unser Leitfaden für umweltfreundliche Materialien.

VORREITER FÜR IHRE KINDER SEIN

Dieses Viertel ist ein lebendiges Schaufenster für die Integration von Konzepten der Kreislauf – wirtschaft in Wohnbauprojekte. Er stellt die Ge – sundheit und das Wohlbefinden der Bewohner in den Vordergrund und bietet gleichzeitig umwelt – verträgliche Bauweisen, Mobilität und SharingDienste an.

DIE NATÜRLICHEN RESSOURCEN NUTZEN

Das Viertel wird überwiegend mit erneuerbaren Energiequellen versorgt.

Das Gelände verfügt über ein Wärmenetz, das von Erdwärmesonden gespeist wird und somit regenerative Wärme für alle Häuser erzeugt. Jedes Haus wird mit einer Wärmepumpe ausgestattet, die an dieses Netz angeschlossen ist.

Die Dächer der Häuser werden mit Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung ausgestattet.

Der Trinkwasserverbrauch in den Häusern wird erheblich reduziert werden, da Regenwasser für die Toilettenspülung, die Bewässerung der Gartenbepflanzung und das Autowaschen gesammelt wird.

ZUSAMMEN LEBEN UND TEILEN

Manche Gegenstände und Werkzeuge werden nicht täglich, sondern nur sehr punktuell verwendet. Im Hinblick auf die Ressourcenschonung ist es daher sinnvoller, sich diesen Gegenstand auszuleihen, wenn man ihn braucht, als ihn zu besitzen.

Dieses Prinzip der „Sharing Economy“ soll im Viertel über ein kleines „Sharing Center“ umgesetzt werden, in dem Freizeit- und Mobilitätsgegenstände (Boulespiel, Fahrrad, Inlineskates, Tischtennisschläger, …) ausgeliehen werden können, um die im Viertel und in der Umgebung vorhandenen Infrastrukturen voll auszunutzen zu können.

In der gleichen Optik wird das Viertel über einen ausgestatteten Nachbarschaftssaal verfügen, der sowohl für kollektive Veranstaltungen (z. B. für ein Nachbarschaftsfest) als auch für private Veranstaltungen genutzt werden kann.

PRIORITÄT FÜR SANFTE MOBILITÄT

Das Wohngebiet bietet ein breites Spektrum an Möglichkeiten für sanfte Mobilität, Elektromobilität und öffentliche Verkehrsmittel.

Das Viertel grenzt an den Radweg PC20 (Bastogne-Kautenbach) und wird über neue Rad- und Fußgängerverbindungen mit der Stadt Wiltz verbunden sein. Die Nähe zur Natur, zum Fluss Wiltz und zum Stadtzentrum sind eine Einladung, die nähere Umgebung zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erkunden.

Das Entwicklungsgebiet „Wunne mat der Wooltz“ wird in den kommenden Jahren in unmittelbarer Nähe von „Op Heidert“ eine Vielzahl von Dienstleistungen und Geschäften anbieten. Hier werden Einrichtungen für Sport, Freizeit, Kultur, Handel, Bildung und Arbeitsplätze entstehen.

Elektrische Ladestationen, der City-Bus, der durch das Viertel fährt, und der 500 Meter entfernte Bahnhof ermöglichen eine umweltfreundlichere Fortbewegung.